Prozess: Autopanne führt zu Drogenbande
Veröffentlicht: Dienstag, 03.06.2025 11:28
Vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf läuft zurzeit ein Prozess gegen eine mutmaßliche Drogenbande aus dem Ruhrgebiet. Insgesamt acht Angeklagte gibt es u.a. aus Dortmund und Castrop-Rauxel.

Fünf haben bereits gestanden. Hauptbeschuldigter ist ein 64-Jähriger aus Hattingen. Die Anklage geht davon aus, dass er mit dem Drogenhandel 2,2 Millionen Euro eingenommen hat. Die Gruppe soll im Auftrag der italienischen Mafia fast 900 Kilogramm Kokain geschmuggelt haben. Aufgeflogen waren die Angeklagten schon vor rund fünf Jahren. Weibliche Drogenkuriere waren der italienischen Polizei bei einer Autopanne ins Netz gegangen. Daraufhin wurde eine spezielle Ermittlungskommission gebildet. Die deckte unter anderem 19 mutmaßliche Kurierfahrten zwischen Deutschland und Italien auf. Aufgefallen waren die Fahrten, weil die Drogenkuriere ohne zu bezahlen durch Mautstellen gefahren waren. Ins Visier der Ermittler war auch ein Angelparadies im Ennepe-Ruhr-Kreis geraten. Es soll dem Hauptangeklagten als legale Fassade für seine Drogengeschäfte gedient haben. Vom Landeskriminalamt hieß es vor Gericht, dass der 64-Jährige dort immer wieder in die Kasse gegriffen habe. Kunden hätten sich außerdem über mehrere teure Autos gewundert, die der Mann gefahren haben soll. Der Prozess findet im Hochsicherheitstrakt des Düsseldorfer OLG statt.