Erfolge bei Kinderpornografie-Ermittlungen

In Mülheim haben im letzten Jahr die Fälle von Kinderpornografie zugenommen. Insgesamt registrierte die Polizei 28 Fälle und damit neun mehr als im Jahr davor. Das zeigt die aktuelle Kriminalitätsstatistik.

Ein Polizist nutzt Handschellen zur Festnahme (Symbolbild). 
Bei Verwendung in Social Media muss die Bildquelle am Bild genannt werden; bei Verwendung als Nachrichtenbild spielt das System diese automatisch mit aus.
© abr68/Fotolia.com

Die Beamten konnten 27 Tatverdächtige ermitteln, die Kinderpornos gekauft, besessen oder verbreitet haben. Fast die Hälfte von ihnen war jünger als 21 Jahre. Die Dunkelziffer bei Kinderpornografie dürfte deutlich höher liegen, sagt die Polizei. Die Fälle seien besonders arbeitsintensiv und es sei schwierig die Taten und die Spuren zu möglichen weiteren Opfern zu verfolgen. Trotzdem ist das im letzten Jahr in fast allen Mülheimer Fällen gelungen. Wir haben in dem Bereich aber auch die Ermittlungen ausgeweitet. Das führt dann natürlich im Umkehrschluss auch zu mehr aufgedeckten Straftaten, so die Polizei weiter.

Weniger Straßenkriminalität

Unter dem Stichwort "Straßenkriminalität" gab es laut Kriminalitätsstatistik im letzten Jahr 1.801 Fälle. Dazu zählen unter anderem Raub, Sachbeschädigung, Exhibitionismus oder Körperverletzung auf öffentlichen Wegen oder Plätzen. Die Straftaten in dieser Kategorie sind im letzten Jahr um 15 Prozent gesunken. Das Empfinden der Mülheimer ist aber schon seit Jahren ein anderes: Viele fühlen sich auf Mülheims Straßen nicht sicher.

In den letzten Jahren hat sich die Kriminalität von der Straße immer weiter ins Internet verlagert. Das war laut Polizei auch im letzten Jahr weiter der Fall. Die Computerkriminalität in Essen und Mülheim ist im letzten Jahr um 20 Prozent gestiegen. Besonders stark zugenommen haben Betrügereien bei Online-Geschäften.

Häufige Opfer: ältere Menschen

In der Kriminalitätsstatistik gibt es mittlerweile eine eigene Kategorie für Straftaten, bei denen Senioren die Opfer sind. Häufig geht es dabei um betrügerische Anrufe. Viele davon kommen aus dem Ausland. Letztes Jahr waren es in Mülheim rund 595, bei denen die Polizei ermittelt hat. Mittlerweile sind viele ältere Menschen aber auf Zack. Die meisten der Anrufe scheiterten. Die Beamten haben in 52 Fällen ermittelt, bei denen die Betrugsanrufe nicht aus dem Ausland kamen. 29 Senioren waren darauf reingefallen. Es entstand ein Schaden von rund 122.000 Euro.

Straftaten im Zusammenhang mit Corona

In der Kriminalitätsstatistik tauchen zum ersten Mal auch Straftaten auf, die direkt mit der Corona-Pandemie zusammenhängen. Zum Beispiel gab es bei uns in Mülheim im letzten Jahr 39 Fälle von Subventionsbetrug. Mülheimer hatten Soforthilfe beantragt, obwohl sie ihnen gar nicht zustand. Das hat einen Schaden von rund 487.000 Euro angerichtet. Die Polizei konnte aber alle Fälle aufklären. Außerdem wurde 23-mal massiv gegen die Coronaschutzverordnung verstoßen. Das ist schon zu Beginn der Pandemie im letzten Jahr passiert. Mittlerweile stehen in der Verordnung keine Verstöße mehr, die als Straftaten gewertet werden. Es handelt sich "nur noch" um Ordnungswidrigkeiten.

Insgesamt weniger Straftaten

Insgesamt musste sich die Polizei in Mülheim letztes Jahr um so wenige Straftaten kümmern wie seit 30 Jahren nicht mehr. Die Zahl der gemeldeten Fälle sank um knapp sieben Prozent auf 9.018. Die guten Zahlen haben laut Polizei mehrere Ursachen - Corona ist eine davon. Vor allem in den Bereichen Raub, Schwarzfahren, Einbruch, Diebstahl und Sachbeschädigung gab es deutlich weniger Fälle. Die Aufklärungsquote lag im Schnitt aber nur bei 52 Prozent und damit noch unter dem Wert von 2019. Wer sich weiter informieren möchte, findet hier die Kriminalitätsstatistik für 2020.

Weitere Meldungen

skyline