Asbest: Hälfte der Wohngebäude in Mülheim ist gefährdet

In Mülheimer Altbauten stecken Tonnen von Asbest. Gerade jetzt, wo viele Eigentümer und Vermieter ihre Häuser und Wohnungen energiesparend sanieren, komme der krebserregende Stoff wieder zum Vorschein und so drohe mit der Sanierungswelle deshalb jetzt auch eine ‚Asbest-Welle‘, sagt die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) Mülheim-Essen-Oberhausen.

© IG BAU

Das ist eine große Gefahr, wenn zum Beispiel Baustaub mit Asbestfasern eingeatmet wird. Bauarbeiter und Heimwerker erkennen diese Gefahr nur schwer. Denn oft dauert es Jahre, bis sich daraus dann Asbestose mit Lungen-, Bauchfell- oder Kehlkopfkrebs entwickelt. Wer Zuhause umbaut oder saniert und nicht sicher ist, ob Asbest verbaut ist, sollte dringend mindestens eine FFP3-Atemschutzmaske, Overall, Schutzbrille und Handschuhe tragen. Von 1950 bis 1989 kamen Asbest-Baustoffe intensiv zum Einsatz, allein in Mülheim wurden in der Zeit rund 17.200 Wohnhäuser mit 56.800 Wohnungen neu gebaut. Das sind immerhin 55 Prozent aller Wohngebäude, die es heute in der Stadt gibt, so die IG BAU. Dazu kommen noch Gewerbegebäude, Garagen, Ställe und Scheunen in der Landwirtschaft. Die alle könnten belastet sein. Für Menschen, die in Wohngebäuden leben, die mit asbesthaltigen Baustoffen gebaut wurden, gibt es Entwarnung: „Eine unmittelbare Gefährdung für die Gesundheit gibt es nicht“, so die IG BAU. Die Bau-Gewerkschaft hat eine bundesweite „Asbest-Charta“ mit zentralen Forderungen für mehr Schutz vor Asbest vorgelegt. Der 5-Punkte-Katalog kann bei der IG BAU Mülheim-Essen-Oberhausen angefordert werden (essen@igbau.de)

Weitere Meldungen

skyline