Hochwassereinsatz nach acht Wochen beendet

Die Feuerwehr Mülheim hat nach fast acht Wochen den Hochwassereinsatz beendet. Nach der Beginn der Flutkatastrophe am 14.Juli hatten Mülheimer Einsatzkräfte in mehreren Katastrophenregionen die Rettungs- und Aufräumarbeiten unterstützt. Eine Chronik ihrer Einsätze hat die Feuerwehr auch in einem Film festgehalten

© Feuerwehr Mülheim

14. Juli 2021 - Mülheim

Mehrere Erkundungsfahrten, insbesondere im Bereich der Ruhr, des Rumbaches und der U-Bahnhöfe, waren Anlass für erste kleinere Einsätze. Vollgelaufene Keller wurden ausgepumpt und an verschiedenen Stellen im Stadtgebiet wurden Gebäude durch das Aufbringen von Sandsäcken gesichert.

14. Juli - 15. Juli 2021 - Solingen

In den Abendstunden erreichte die Feuerwehr Mülheim eine Anforderung zur Unterstützung im Stadt-gebiet von Solingen. Unter Führung der Feuerwehr Mülheim wurden Feuerwehreinheiten aus Mülheim und Oberhausen nach Solingen entsendet.

Besonders betroffen war hier der Stadtteil Unterburg, wo die über die Ufer getretene Wupper für massive Überschwemmungen gesorgt hatte. Dieser Ein-satzabschnitt wurde durch den Bereitschaftsführer der Feuerwehr Mülheim geleitet. Dort wurden Menschen, teilweise auch mit eigens aus Mülheim mitgeführten Booten, aus ihren unter Wasser stehenden Häusern und Wohnungen gerettet. Auch ein Altenheim musste evakuiert werden. Dieser Einsatz dauerte bis zum Morgen des 15. Juli an. Zusätzlich zu den Evakuierungsmaßnahmen wurden noch zirka 70 mit Wasser vollgelaufene Keller leergepumpt

15. Juli - 17. Juli 2021 - Mülheim an der Ruhr

Vom 15.07. bis 17.07.2021 hatte die Feuerwehr Mülheim dann im Mülheimer Stadtgebiet eine Vielzahl von Einsätzen abzuarbeiten. Auch wenn es einige Häuser gerade in Mintard schlimm getroffen hat, so ist die Stadt insgesamt doch mit einem dicken blauen Auge davongekommen.


Bereits am Abend des 15. Juli 2021 wurden 90 wetterbedingte auf Einsätze Mülheimer Stadtgebiet gezählt. In Mintard wurden 15 Personen sowie sechs Katzen, die von den Wassermassen eingeschlossen waren, mittels Schlauchboot aus ihren Wohnhäusern gerettet. Die Einsatzschwerpunkte lagen in der Räumung von Einrichtungen (z.B. Altenheim Luisental), Sicherung von Gebäuden gegen Überflutung und Eindeichung von gefährdeten Bereichen. Hier erhielt die Feuerwehr Mülheim Unterstützung durch auswärtige Feuerwehren, dem Technischen Hilfswerk (THW) und anderen Hilfsorganisationen.


19. Juli 2021 - Mülheim an der Ruhr

Am 19. Juli 2021 hat die Feuerwehr Mülheim bei Aufklärungsflügen mit einer Drohne die "Moornixe" unter der Wasseroberfläche gesichtet. Sie liegt zirka 150 Meter unterhalb des Kahlenbergwehr. Die "Moornixe", ein altes Ausflugsschiff war am Donnerstag von der starken Strömung der Ruhr mitgerissen worden und spektakulär durch das Wehr gesogen worden

17. Juli - 21. Juli 2021 - Eschweiler

Am Abend des 17. Juli 2021 erreichte dann der Hilferuf aus Eschweiler die Feuerwehr Mülheim, weil dort die Trinkwasserversorgung zusammengebrochen war.

Die Feuerwehr Mülheim verfügt über einen, bundesweit einzigartigen Prototypen, für die Trinkwassernotversorgung. Dieses Transportsystem rückte innerhalt kürzester Zeit mit den Einsatzkräften nach Eschweiler ab. Dort wurde bereits durch das THW eine mobile Trinkwasseraufbereitungs- und Desinfektionsanlage betrieben. Durch die Mülheimer Einsatzkräfte wurden insgesamt drei Trinkwassergroßbehälter mit 45.000 Liter Trinkwasser gefüllt und an günstig gelegenen Punkten im Stadtgebiet in Betrieb genommen. So standen der Bevölkerung Trinkwasserbehälter auf dem Marktplatz, an einem zentralen Busbahnhof, sowie einem zentrumnahen Baumarkt zur Verfügung. Viele Bürgerinnen und Bürger bedankten sich bei den Einsatzkräften aus Mülheim für die Unterstützung.

18. Juli - 21. Juli 2021 - Kreis Euskirchen

Im Rahmen der MEO Bereitschaft (Mülheim, Essen, Oberhausen) wurden am frühen Montagmorgen des 19. Juli 2021 um 4.30 Uhr Fahrzeuge und Einsatzpersonal in den Ort Flamersheim im Kreis Euskirchen verlegt. Dort wurde an einer Schule ein Einsatzunterabschnitt eingerichtet. Aufgrund des flächendeckenden Stromausfalls wurde die Schule mit einem Stromaggregat (200 kVA) der Feuerwehr Mülheim eingespeist um ein effektives Arbeiten der Einsatzleitung zu gewährleisten. Die Einsatzkräfte der MEO Bereitschaft wurden dort in drei stark vom Hochwasser betroffenen Ortschaften unterhalb der Steinbachtalsperre eingesetzt. Diese Ortschaften waren bisher noch nicht von Einsatzkräften erreicht worden.

Insgesamt wurden bei dem Einsatz im Kreis Euskirchen zirka 200 Einsatzstellen abgearbeitet.

22. Juli - 06. September 2021 - Landkreis Ahrweiler

Am späten Mittwochabend des 21. Juli 2021 kehrten die Komponenten der Trinkwassernotversorgung aus Eschweiler (NRW) zurück zur Hauptfeuer- und Rettungswache. Noch am Abend wurden die Trinkwasserkomponenten gereinigt und für die Weiterverlegung vorbereitet. Das Land Rheinland-Pfalz hat um dringende Unterstützung bei der Trinkwassernotversorgung im Ahrtal gebeten.


Als die Komponenten der Trinkwassernotversorgung am frühen Donnerstagmorgen des 22. Juli 2021 nach Ahrweiler ausrückten, konnte man noch nicht erahnen, dass dieser Einsatz 47 Tage andauern wird.

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