Fast zwei Drittel der Eltern gestresst

Fast zwei Drittel der Eltern fühlen sich durch coronabedingte Schulschließungen dauerhaft gestresst. Das ist eines der zentralen Ergebnisse einer Befragung des Essener RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung.

Befragt wurden Eltern von knapp 6.000 Grundschulkindern in NRW. 62 Prozent gaben an, durch das Distanzlernen immer oder sehr häufig gestresst gewesen zu sein. Dies galt besonders für Familien, in denen die Mütter mehr als 25 Stunden pro Woche arbeiteten. Zusätzlicher Stressfaktor war tägliches oder fast tägliches Homeoffice. Kaum Unterschiede gab es im Stressempfinden zwischen Eltern aus wohlhabenderen und ärmeren Stadtvierteln. Die Mehrheit der Eltern von Grundschulkindern hatte Probleme, die Kinder zu Hause zum Lernen zu motivieren. Diese Motivationsschwierigkeiten traten besonders häufig bei Kindern auf, denen von der Schule keine oder kaum digitale Lernmittel zur Verfügung gestellt wurden. Besonders Schulen in ärmeren Stadtvierteln setzten durchschnittlich weniger digitale Lernmittel ein. 13 Prozent der Grundschulkinder im Frühjahr 2021 hatten keine digitalen Möglichkeiten wie Videounterricht, Apps oder Lernvideos regelmäßig genutzt. Insgesamt fühlte sich die Mehrheit der Eltern aber sehr gut von den Schulen unterstützt. In ärmeren Stadtvierteln wurden häufiger Mobiltelefone für das Distanzlernen genutzt. Durch das kleinere Display wurde eine aktive Teilnahme am Distanzunterricht erschwert.

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