Wespenstich: Was die Schmerzen lindert

Eine Frau verwendet ein Kühlpad
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Plagegeister im Sommer

Gießen (dpa/tmn) - Barfuß über den Rasen, wild mit den Händen gefuchtelt oder beim Limonade-Trinken nicht aufgepasst: Zack, hat die Biene oder Wespe zugestochen. Das Gift, das die Tiere dabei in die Haut bringen, sorgt nicht nur für starke Schmerzen, sondern auch für eine fiese Schwellung. Was hilft? 

Steckt ein Stachel drin? Dann bitte entfernen. 

Als Erstes prüft man am besten, ob noch ein Stachel in der Haut steckt. Falls ja, spricht das dafür, dass eine Biene die Übeltäterin war. 

Der Stachel muss rasch raus. «Daran hängt nämlich eine Giftblase und die pumpt weiter Gift in die Haut», sagt Prof. Thilo Jakob, Vorstandsmitglied der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft. Das kann man unterbinden, indem man den Stachel vorsichtig mit einer Plastikkarte abkratzt. Wichtig: Die Haut dabei nicht mit den Fingern zusammendrücken, sonst presst man womöglich noch mehr Gift hinein. 

Und jetzt: Kühlen, kühlen, kühlen

Ob Wespen- oder Bienenstich: Jetzt ist kühlen angesagt - etwa mit Eiswürfeln oder kaltem Wasser, rät die Stiftung Gesundheitswissen. Kälte hemmt nämlich die Entzündung, die hinter jedem Insektenstich steht und die lästigen Beschwerden verursacht. Ideal dafür ist auch ein Antihistaminikum-Gel. 

Die Hausapotheke ist gerade nicht greifbar, auch sonst nichts Kaltes? Notfalls tut es auch der eigene Speichel. «Spucke ist nichts anderes als eine Flüssigkeit, die man immer dabei hat - und die den Stich kühlt», sagt Thilo Jakob. Denn liegt Feuchtigkeit auf der Haut, reicht schon ein leichter Luftzug oder ein Pusten, um ihr Wärme zu entziehen - so funktioniert der Kühleffekt.

Zwiebel nicht zu lange auf der Haut lassen 

Einen gewissen Kühleffekt bringt auch die aufgeschnittene Zwiebel, die als Hausmittel-Klassiker bei Wespenstichen gilt. Hier ist aber etwas Vorsicht angesagt: In Zwiebeln steckt nämlich viel Säure, wodurch es zu Verätzungen der Haut kommen kann. «Wir haben schon Patienten gesehen, die sich Zwiebelscheiben mit einem schön dicken Verband auf die Haut gemacht und das für 24 Stunden drauf gelassen haben», sagt Jakob.

Wenn der Insektenstich zum Notfall wird

In zwei Fällen kann sich ein Bienen- oder Wespenstich zum Notfall entwickeln: 

  1. Wenn das Insekt im Mund oder Rachen zugestochen hat. Schleimhäute und Zunge können so stark anschwellen, dass Atemnot droht, erklärt die Stiftung Gesundheitswissen. Bis Hilfe eintrifft, gilt: Eis oder Eiswürfel lutschen und einen kalten Umschlag um den Hals legen.
  2. Bei Verdacht auf allergischen Schock. Rund zwei bis drei Prozent der Menschen in Deutschland haben eine Insektengiftallergie, reagieren also übermäßig stark auf Stiche. Dabei kann es zu lebensgefährlichen allergischen Schocks kommen, die Atemnot oder Kreislaufprobleme mit sich bringen. Gerade wenn das zum ersten Mal vorkommt, sollte man den Notruf 112 wählen, so Thilo Jakob. 
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