Anzeige gegen Polizei nach Dobermann-Attacke

Nach der Hundebiss-Attacke auf der Essener Straße vor einer Woche hat ein Mann jetzt Anzeige gegen die Mülheimer Polizei erstattet. Das bestätigt uns eine Polizeisprecherin.

© Udo Milbret/FUNKE Foto Services

Laut WAZ ist der Mann der Miteigentümer des Hauses in Eppinghofen, in dem die Biss-Opfer wohnen. Er wirft der Polizei unterlassene Hilfeleistung und Körperverletzung vor. Am 2. Juni hatte ein Dobermann auf der Essener Straße drei Frauen attackiert und gebissen. Eine 51-Jährige wurde dabei sogar schwer verletzt. Die Polizei kam hinzu, hat in den Augen des Mannes den Hund aber nicht schnell genug gestoppt. Im Polizeibericht nach der Tat heißt es: „Nach Einschätzung der eingesetzten Beamten waren mögliche Einsatzmittel der Polizei gegen den Hund (z.B. Pfefferspray, Schusswaffe) in diesem Moment nicht geeignet, da anwesende Personen dadurch gefährdet worden wären.“ Deshalb versuchten die Beamten den Hund anzuleinen, woraufhin er sich losriss und eine weitere Fußgängerin und die Polizisten angriff, bevor sie ihn unter Kontrolle bekamen.

Anzeige gegen Hundehalterin

Die Polizei ermittelt nun auch wegen gefährlicher Körperverletzung gegen die 36-jährige Hundehalterin und gegen eine weitere Frau, die an dem Tag die Hündin beaufsichtigen sollte. Die Anzeige gegen die Mülheimer Polizei wird von der Polizei Bochum bearbeitet.

Hündin bleibt erstmal im Tierheim

Auch das Veterinäramt der Stadt Mülheim befasst sich mit dem Fall. Es wartet noch auf den abschließenden Polizeibericht, um dann zu entscheiden, ob für die Hündin eine Maulkorb- oder Leinenpflicht angeordnet wird, sagt der Stadtsprecher. Die Hündin sei bisher nie auffällig gewesen. Der Dobermann ist bis zum Abschluss des Verfahrens im Mülheimer Tierheim untergebracht.

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