NRW stellt Multi-Millionen-Programm für Brücken, Straßen, Tunnel vor

Viele Straßen, Brücken und Tunnelanlagen in Nordrhein-Westfalen sind akut gefährdet. Das hat eine aktuelle Bauwerksprüfung ergeben. Schon im kommenden Jahr soll es extrem viele Baumaßnahmen geben.

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Geht es nach dem NRW-Verkehrsministerium um Minister Olive Krischer von den Grünen ist allein bei den Fahrbahnen der Landesstraßen mehr als ein Drittel in einem sanierungsbedürftigen Zustand. "Die Verkehrsinfrastruktur ist in die Jahre gekommen", machte er deutlich. Darüber hinaus müssen in Tunnelbauwerke im Bereich von Bundes- und Landesstraßen bis 2030 rund 213 Millionen Euro investiert werden, wie Krischer sagte. Dennoch könnten sämtliche Tunnel im Zuständigkeitsbereich des Landesbetriebs Straßen NRW zurzeit sicher betrieben werden. Für alle Tunnel mit kritischen oder schlechten Zustandsnoten seien bereits Maßnahmen im Gange oder sogar schon kurz vor dem Abschluss, versicherte die technische Direktorin des Landesbetriebs, Petra Beckefeld.

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Ersatzneubauten für 35 Brücken in 2024

Bei den Brücken seien in den nächsten zehn Jahren rund 400 Bauwerke zu ersetzen, berichtete Krischer. Er stellte ein Zehn-Jahres-Programm zur Brückenerneuerung vor. Als Einstieg in die Sanierungsoffensive stehen demnach im kommenden Jahr für 35 Brücken Ersatzneubauten an. Seinen Angaben zufolge werden sich dann zusammen mit den bereits begonnenen Arbeiten 51 Brückenbaumaßnahmen mit einem Gesamtvolumen von mehr als 160 Millionen Euro im Bau befinden. Das mittlere Alter der Brücken an Bundes- und Landesstraßen liegt bei etwa 50 Jahren. "Ein großer Teil der Brücken in Nordrhein-Westfalen wurde in den 60er und 70er Jahren gebaut. Sie sind nicht für die heutigen Belastungen, insbesondere des Schwerverkehrs, ausgelegt", sagte Minister Krischer. Alle Brücken, die in einem schlechten Zustand sind oder hohe Defizite in der Tragfähigkeit aufweisen, müssen laut Verkehrsministerium daher schnellstmöglich erneuert oder ertüchtigt werden, um folgenschwere Einschränkungen für den Verkehr zu vermeiden.

Allein in die Zuständigkeit des Landesbetriebs Straßen NRW fallen nach Angaben des Verkehrsministeriums mehr als 16.500 Kilometer Bundes-, Landes- und Kreisstraßen, 39 Tunnelanlagen mit einer Gesamtröhrenlänge von etwa 27 Kilometern, rund 6.800 Brücken- und Ingenieurbauten sowie mehr als 7.800 Kilometer Radwege. Hinzu kommen weitere Straßeninfrastrukturbauten, für die die Kommunen und der Bund mit der Autobahn GmbH verantwortlich sind.

Inhalt des Programms vom NRW-Verkehrsministerium

Das Zehn-Jahres-Programm Krischers in einer von elf Punkten, mit welchen das Land NRW den Sanierungsstau bei den Straßen und anderen für den Verkehr wichtigen Bauwerken auflösen möchte. Welche das sind haben wir hier aufgelistet:

  1. Priorisierung bei Sanierung der vorhandenen Straßeninfrastruktur
  2. 10-Jahres-Programm Brückenerneuerung
  3. Neuausrichtung Erhaltungsplanung Landesstraßen
  4. Tunnel vorausschauend modernisieren
  5. Mehr Transparenz durch Veröffentlichung der Zustandsdaten
  6. Fachkräftemangel offensiv bekämpfen
  7. Beschleunigung durch Entschlackung von Haushalts- und Vergaberecht
  8. Innovative Bauweisen und Systeme
  9. Übergreifende Baustellenkoordination
  10. Verkehr und Umwelt zusammendenken
  11. Einsatz von Recyclingbaustoffen im Straßenbau

Diese Brücken sind von den Maßnahmen betroffen

Straßen NRW hat uns auf Anfrage die Brücken aufgelistet, die 2024 mit Ersatzneubauten ausgestattet werden. Hinzukommen 16 weitere Brücken, bei denen schon Maßnahmen laufen und diese schon im Bau sind. Das Dokument könnt ihr hier abrufen.


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