Mehr Alkohol gegen mehr Stress

Viele Menschen rauchen und trinken in der Corona-Krise deutlich mehr. Das zeigt eine aktuelle Untersuchung des Marktforschungsinstitut forsa im Auftrag der Kaufmännischen Krankenkasse. Ein Viertel aller Menschen, die sowieso schon mehrmals die Woche Alkohol trinken, haben zugegeben, dass sie das im Moment noch öfter machen. Das macht sich auch bei der Suchtberatungsstelle des Diakonischen Werks in Mülheim bemerkbar.

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Sie hat seit einigen Monaten deutlich mehr zu tun. Es melden sich nicht nur Betroffene, sondern auch viele besorgte Angehörige. Sonst gab es pro Woche etwa drei Erstkontakte. Aktuell laufen sechs bis sieben Beratungsgespräche mit Betroffenen, die sich zum ersten Mal bei der Suchtberatung Hilfe suchen. Wir versuchen, dass niemand länger als eine Woche auf ein erstes Gespräch warten muss, heißt es von den Mitarbeitern.

Druck, Stress und Langeweile im Lockdown

Und noch etwas ist den Beratern aufgefallen: In der Corona-Krise werden mehr Suchtkranke rückfällig als das sonst der Fall ist. Druck, Stress und vor allem Langeweile setzen ihnen zu - vor allem im Lockdown. Alkohol hilft ihnen, zu entspannen und die Probleme eine Zeit lang zu vergessen. Die aktuellsten Zahlen des Statistischen Landesamts sind schon von 2018, aber sie zeigen: Von insgesamt 35 Drogentoten sind 32 an zu viel Alkohol gestorben.

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